Die Begeisterung für Pina Bauschs Werk begleitet Blanca Noguerol Ramírez bereits seit ihrer Jugend in Barcelona. Über ihre Tante, die Tänzerin war und selbst eine Tanzschule leitete, kam sie zum Tanz. Die war es auch, die ihr ein Video von Pina Bauschs Das Frühlingsopfer zeigte und in Blanca früh den Wunsch weckte Tänzerin beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch zu werden. Mit sechs Jahren begann Blanca Noguerol in der Tanzschule den Unterricht nach den Standards der Royal Academy of Dance, später auch spanischen Tanz. „Zeitgenössischer Tanz kam erst später dazu“, erzählt sie. Blanca studierte Physiotherapie und Tanz. Morgens war sie am Konservatorium, abends ging sie zur Uni. Anschließend tanzte sie in zahlreichen freien Projekten in Barcelona sowie an der Oper und gab Tanzunterricht.
Als das Tanztheater Wuppertal am Teatre Nacional de Catalunya gastierte nutzte sie die Gelegenheit und sprach mit Tänzern des Tanztheaters, die ihr rieten, in Essen an die Folkwang Hochschule zu gehen. Tatsächlich legte Blanca Noguerol Ramirez dort ihre Masterprüfung ab. Im Anschluss an ihr Studium bekam sie ein vierjähriges Engagement am Folkwang Tanzstudio. „Eine interessante Zeit“, sagt sie heute, dort habe sie mit verschiedenen Choreographen gearbeitet, zum Beispiel mit Emanuel Gat, David Hernandez, Mark Sieczkarek, Susanne Linke, Rodolpho Leoni und anderen. Am Stadttheater Münster tanzte sie als Gast unter der künstlerischen Leitung von Daniel Goldin. 2010 studierte sie als Gast Das Frühlingsopfer mit ein, später dann Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört und wirkte in no title, einer Choreographie von Jorge Puerta Armenta im Rahmen der Serie UNDERGROUND III mit. Als Freelancerin tanzte sie in Production von Xavier Le Roy und Mårten Spångberg und im Rahmen der Ruhrtriennale 2012 in Revolving Doors von Allora & Calzadilla und 2014 in Surrogate Cities von Heiner Goebbels und Mathilde Monnier.
Bei der Audition 2015 wurde sie dann fest in Wuppertal engagiert. „Ich liebe die Stücke von Pina!“, sagt Blanca. Sie faszinieren die verschiedenen Charaktere auf der Bühne. Das größte Glück sei, dass es hier immer noch so viele Leute gebe, die noch mit Pina Bausch gearbeitet haben: „Da kann ich so viel lernen.“